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Jēkabpils Mayumi Okabayashi, Zeichnungen in Tusche und Acryl auf Papier
annunci incontri imola Marie-Annick Le Blanc, Rauchbrand-Keramikgefäße
Die Ausstellung zeigt in einer optischen Kombination die Papier-Objekte der japanischen, in Berlin lebenden Künstlerin Mayumi Okabayashi und die an japanischer Tradition orientierten Keramiken von Marie-Annick Le Blanc, die in Südbrandenburg ihre Werkstatt hat.
Die hier sichtbar werdende ostasiatische Anmutung basiert auf dem ästhetischen Spiel mit Wesen und Erscheinung oder nennen wir es Form und Struktur oder Vergänglichkeit und Dauer oder Zufall und Gesetz. Gerade die zarten Papierarbeiten von Mayumi Okabayashi entziehen sich der konkreten Zuordnung, sie wollen Zwischenwesen sein mit Anteilen des geometrisch Bestimmbaren und des sich auflösenden Diffusen, des Statischen und des Lebendigen, der Inkarnation des Momentes und der Verwandlung in eine andere Gestalt. Erlebbar wird das Filigrane und das Geordnete als zusammengehörendes lebendiges Sinnbild des Seienden, des Existenziellen, auch in seiner sozialen Dimension, siehe die Verkettung der Wesen, die Familienbildung, das Weiterwirken und die Entfaltung. Es sind die zellenartigen Binnenstrukturen, die sich fortsetzten und zirkulieren. Entsprechend der japanischen Tuschmalerei dominiert der Hell-Dunkel-Effekt, der hier als engmaschiges Gewebe aus Licht und Verschattung erscheint.
Auch die Rauchbrand-Keramik von Marie-Annick Le Blanc spielt mit den Hell-Dunkel-Kontrasten und Strukturierungen der Oberfläche. Ihre großen Gefäße sind nicht auf der Töpferscheibe gedreht, sondern frei aufgebaut. Doch im Unterschied zum Rakuyaki der japanischen Teekeramik, von dem sie Anregungen übernommen hat, glättet und poliert sie die Gefäßwand, so dass eine matt glänzende Oberfläche entsteht. Das Schwärzen der Keramik erfolgt im offenen Rauchbrandofen. Durch den Brennprozess entstehen Risse und Schmauchspuren, die dem von der Keramikerin gestalteten Objekt die ästhetischen Spuren des Feuers hinzufügen und so eine Einheit bzw. Wechselwirkung von künstlerisch Angelegtem und den Kräften der Natur entstehen lassen, die den Keramiken ihren archaischen Charakter verleiht.
Karla Bilang